12 geniale Tipps für deine nächste Lohnverhandlung – so bekommst du, was du verdienst

Karriere von K. S. Veröffentlicht am 26/04/2025

Die 12 besten Tipps für eine erfolgreiche Lohnverhandlung

Lohnverhandlungen sind per se keine Hexerei, aber sie brauchen Strategie, Feingefühl und Vorbereitung. Ob beim Jahresgespräch oder beim Wechsel zu einer neuen Stelle: Wer seinen Marktwert kennt und gut argumentiert, kann spürbar mehr verdienen. In diesem Guide bekommst du 12 bewährte und praxiserprobte Tipps inklusive Beispielen, die dir helfen, selbstbewusst und erfolgreich zu verhandeln. Lohnverhandlungen sind kein Kampf, sondern ein Gespräch auf Augenhöhe. Wer sie richtig führt, beweist nicht nur seinen Wert – sondern erhöht ihn. Ob beim Jahresgespräch oder im neuen Job, diese Tipps helfen dir, mehr zu verdienen, ohne dich zu verbiegen oder zu blöffen.

1. Verhandle nie unvorbereitet – kenne deinen Marktwert

Wer seinen Lohn „nach Gefühl“ nennt, verliert. Gute Vorbereitung ist die halbe Verhandlung.

Bevor du eine Zahl nennst, musst du wissen, was dein Profil auf dem Markt wert ist. Eine fundierte Vorbereitung gibt dir Sicherheit und liefert dir Argumente. Achte bei deiner Recherche auf Faktoren wie Branche, Region, Ausbildung, Berufserfahrung und Firmengrösse. Je mehr seriöse Quellen du vergleichst, desto besser kannst du deine Position einschätzen und stärken. So trittst du nicht nur selbstbewusst auf, sondern bleibst auch realistisch.

Praxisbeispiel: Julia, 26, Marketingfachfrau mit 3 Jahren Erfahrung, recherchiert für ihre Region Zug und findet heraus, dass der Medianlohn bei CHF 6'900 liegt. Sie fordert daher CHF 6'700, da sie gute Resultate vorweisen kann und eine Weiterbildung (CAS) plant.

2. Mach niemals den ersten Vorschlag

In der Verhandlungstheorie ist bekannt: Wer zuerst eine Zahl nennt, verliert oft. Denn du setzt damit einen Anker – und der liegt womöglich tiefer, als was dein Gegenüber bereit gewesen wäre zu zahlen. Indem du wartest, bis der Arbeitgeber den ersten Vorschlag macht, verschaffst du dir Spielraum. Falls du doch gezwungen bist, zuerst zu reden, nenne eine Gehaltsspanne basierend auf deiner Recherche. So bleibst du flexibel.

Praxisbeispiel: Im Bewerbungsgespräch sagt der Arbeitgeber: "Was sind Ihre Gehaltsvorstellungen?" Du konterst: "Mich interessiert zuerst, in welchem Rahmen Sie sich für diese Position bewegen." oder nennst einen Spielraum wie etwa "Meine Gehaltsvorstellung liegt zwischen CHF 98'000 - CHF 106'000".

3. Bring messbare Erfolge ins Gespräch

Lohnverhandlungen müssen argumentativ unterfüttert sein. Es reicht nicht zu sagen, dass man "gut gearbeitet" hat. Du musst belegen können, welchen konkreten Mehrwert du geschaffen hast – in Form von Zahlen, Ergebnissen, Verbesserungen. Deine Leistung muss greifbar werden. So wird deine Lohnforderung als logischer, nachvollziehbarer Schritt verstanden.

Praxisbeispiel: "Durch meine Optimierung der Google Ads Kampagnen konnten wir die Kosten pro Conversion um 32% senken. Darüber hinaus konnte ich aufgrund von OnSite-Optimierungen die monatliche Anzahl an Webbesucher um 20% erhöhen"

4. Bereite ein Verhandlungs-Portfolio vor

Ein Verhandlungs-Portfolio ist deine stille Geheimwaffe. Es enthält eine Auswahl an Erfolgen, KPIs, Kundenfeedbacks, Projektdaten oder sonstigen Leistungen, die deine Qualität und deinen Beitrag sichtbar machen. Dieses Dokument wirkt professionell, strukturiert und zeigt, dass du den Prozess ernst nimmst. Gleichzeitig hilft es dir, den roten Faden im Gespräch zu behalten.

Bonus: Dein Vorgesetzter kann es zur internen Argumentation nutzen. Damit machst du nicht nur dir selbst einen Gefallen, sondern auch deiner Chefin oder deinem Chef.

Praxisbeispiel: Ein IT-Projektleiter bringt ein PDF mit, das die Timeline, Budgeteinhaltung und Ergebnis des letzten ERP-Rollouts auflistet.

5. Denke in Paketen, nicht nur in Zahlen

Wenn der Spielraum für eine Erhöhung begrenzt ist oder dein Arbeitgeber angeblich "kein Budget" hierfür eingeplant hat, verhandle Zusatzleistungen:

  • Mehr Ferientage,
  • flexible Arbeitszeiten,
  • mehr Homeoffice,
  • finanzielle Beteiligung an Weiterbildungen,
  • Firmenhandy,
  • Beteiligung an Bahnabo.
  • Beteiligung an Fitness-Abonnements

Beispiel: Du bekommst nur CHF 200 mehr Lohn angeboten. Konter: "Könnten wir stattdessen über 2 zusätzliche Ferientage oder ein Weiterbildungsbudget sprechen?"

6. Simuliere das Gespräch vorher

Rollenspiele mit Eltern, Freund:innen oder einem Coach helfen dir, souverän aufzutreten. Je besser du deine Argumente parat hast, desto weniger wirst du nervös.

Beispiel: Du spielst das Gespräch mit einem ehemaligen Kollegen durch, der den Part des Vorgesetzten übernimmt. Er stellt kritische Fragen – du lernst, ruhig zu bleiben und zu reagieren.

7. Nutze den richtigen Zeitpunkt

Nach einem erfolgreich abgeschlossenen Projekt oder einem guten Quartalsbericht ist der perfekte Moment. Jahresende ist zwar üblich, aber nicht immer ideal. Darüber hinaus überprüfe den Kalender deines Vorgesetzten und suche eine Tag sowie eine Zeit aus, wo weniger Betrieb ist. So könnt ihr in aller Ruhe dein Anliegen angehen und müsst nicht das Meeting kürzen oder während der Sitzung hetzen. In solchen Zeiten ist meist deine Chefin oder dein Chef in besserer Laune als Montagmorgen um 09.00 Uhr oder Freitagnachmittag um etwa 15.00 Uhr. Wir empfehlen stets Lohngespräch zwischen Dienstag und Donnerstag von 10.00 - 11 Uhr oder 14:00 - 15.00 Uhr (ideal) zu planen.

Beispiel: Du hast gerade eine neue Prozessoptimierung implementiert, die die Bearbeitungszeit erheblich senkt. Nimm das als Aufhänger für dein Gespräch.

8. Definiere Ziele für ein Folgegespräch

Wenn die Erhöhung noch nicht möglich ist, bitte um einen Termin in 3 Monaten mit klaren, messbaren Zielen. Du kannst hier ruhig ein bisschen selbstbewusster auftreten und einen Vorschlag unterbreiten. Die Personalabteilung oder deine Chefin oder dein Chef wird i.d.R. nach diesem Gespräch nämlich nicht proaktiv betreffend dieses Anliegens auf dich zukommen. Hier liegt es alleinig in deiner Verantwortung.

Beispiel: "Wenn ich in Q2 die Kundenzufriedenheit auf >90% bringe und die Absprungrate auf der Webseite um 15% senke, sprechen wir erneut über die Lohnerhöhung."

9. Kommuniziere mit Ich-Botschaften

Vermeide Vorwürfe oder Forderungen. Verwende Ich-Formulierungen und sachliche Begründungen.

Beispiel: Statt "Ich finde meinen Lohn zu niedrig" sagst du: "Ich habe das Gefühl, dass meine Entwicklung und mein Engagement eine Anpassung rechtfertigen."

Unterlasse dabei Vergleiche mit weiteren Arbeitskollegen und fokussiere dich nur auf dich selbst. Ansonsten werden Gegenargumente wie Alter, Berufserfahrung, Ausbildung etc. hervorgeholt.

10. Bleib ruhig, auch wenn es hart und zäh wird

Nicht jede Verhandlung führt sofort zum Ziel. Bleib respektvoll, nimm Feedback ernst, aber bleibe bei deinen Punkten.

Beispiel: Du bekommst zunächst eine Absage für mehr Lohn. Du sagst: "Danke für die Offenheit. Ich würde gern verstehen, was ich noch beitragen kann, damit wir das in Zukunft nochmals besprechen."

11. Verhandle Alternativen zum Lohn

Manche Kreative Benefits wie eine Beteiligung an Erfolgen, ein Sabbatical, Mentoring, Jobsharing oder flexible Pensen können auch sehr wertvoll sein.

Beispiel: Du bekommst nicht die gewünschte Erhöhung, aber eine Projektleitung oder übernimmst die Verantwortung über Praktikanten, die dich sichtbar macht – das hilft langfristig beim internen Aufstieg.

12. Hab Mut zum Nein

Wenn die Firma trotz Argumenten und Leistung stur bleibt, reflektiere deine langfristige Perspektive. Manchmal ist ein Wechsel die beste Entscheidung.

Beispiel: Nach 3 Jahren und mehreren Erfolgen ohne Anerkennung schaust du dich nach einem Arbeitgeber um, der deine Leistungen honoriert. Und bekommst prompt 10% mehr bei einem Wechsel.

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